Unsere reisen mit dem camper

 

Belgien und die Niederlande: Unsere erste Reise mit dem Pottmobil

 

 

Wir sind mit unserem Pottmobil für eine Woche in den Urlaub gefahren. Ich war zuerst skeptisch, aber was soll ich sagen: es war großartig ! Geplant war eine Mischung aus Städtetour und Strandurlaub. Belgien und die Niederländische Nordsee standen auf dem Plan. Zuerst sind wir Richtung Belgien gefahren und unsere erste Station sollte Antwerpen sein. Wir haben uns einen Stellplatz ausgeguckt mit Hilfe der kostenlosen App: Womo-Stellplatz.



Es war ein großer Parkplatz mit vielen Plätzen die man frei wählen konnte. Eine Übernachtung kostete 10€, es gab jedoch keine Sanitäranlagen. Man hatte aber die Möglichkeit frisches Wasser nachzutanken und das Grauwasser abzulassen, ebenso wie die Chemie Toilette zu leeren. Strom war gegen eine Gebühr von 1€ pro kw/h zu bekommen.

Belgien ist bekannt für seine Fahrrad Freundlichkeit, die uns im Laufe unseres Urlaubs noch zugute kommen sollte, aber dazu später mehr. Mit unseren Fahrrädern konnten wir problemlos in Richtung der Innenstadt fahren (ca.15 min Fahrt). Dort gab es überall Möglichkeiten die Fahrräder abzustellen.



In der Innenstadt angekommen haben wir unsere Räder angeschlossen und haben die Innenstadt erkundet. Die Stadt an sich ist sehr lebhaft und wunderschön, es gibt viel zu entdecken.



Wir sind in Richtung der Kathedrale gelaufen, die wir aber leider an diesem Abend nicht mehr besichtigen konnten, da die Besichtigungszeiten schon vorbei waren. So haben wir uns dazu entschlossen einen Supermarkt aufzusuchen um Lebensmittel zum Grillen zu kaufen. Und was beim Grillen natürlich nicht fehlen darf: Belgisches Bier J

 



Die erste Nacht in unserem Pottmobil, welches ich liebevoll Potti genannt habe, war ereignisreich. Der Stellplatz lag ziemlich dicht an einer Autobahn, somit war die Geräuschkulisse relativ hoch (dafür halt sehr Zentrumsnahe). Ich konnte mir partu nicht vorstellen, überhaupt schlafen zu können, jedoch schlief ich wie ein kleines Baby! Unser Potti ist wirklich total gemütlich und ich wollte gar nicht mehr aufstehen. Die Benutzung der Chemie Toilette ist anfangs etwas seltsam, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran und möchte danach eher ungern auf die öffentlichen Toiletten gehen. Auch Duschen ist kein Problem.

 

Voll motiviert machten wir uns mit unseren Rädern wieder auf nach Antwerpen. Schließlich wollte ich unbedingt in die Kathedrale. Wieder schlossen wir unsere Räder an und liefen zur Kathedrale. Von außen ist sie schon ein echter Hingucker, wunderschön prunkvoll. 



Um die Kathedrale besichtigen zu können zahlt man 6€ Eintritt, aber es lohnt sich. Leider durfte man von Innen keine Fotos machen, sonst hätte ich euch gerne dran teilhaben lassen. Aber ihr könnt mir vertrauen, sie ist wirklich sehr schön und den Eintritt echt wert. Es sind viele Gemälde (u.a. auch von Paul Rubens) ausgestellt und man kann wirklich sehr lange dort verweilen. Leider hatten wir nicht allzu viel Zeit, sodass wir eher zügig (ca.1,5h) die Kathedrale besichtigt haben, schließlich wollte ich noch zum Bahnhof und am selbigen Tag noch weiter fahren Richtung Brüssel. An unseren Rädern wieder angekommen, fuhren wir in Richtung Bahnhof, wo wir unsere Räder abstellten und den Rest der Einkaufsstraße entlang liefen um mehr zu sehen. Hier wurden die Gebäude größer und moderner. Kurz vorm Bahnhof angekommen, sahen wir rechts und links ein Diamantengeschäft neben dem anderen. Also zückten wir unsere Handys und schauten nach was es damit auf sich hatte (Datenroaming ist übrigens seit letztem Jahr in allen EU-Länder inklusive). Laut Wikipedia werden hier über 80% der Diamanten der ganzen Welt gehandelt.

 

Am Bahnhof angekommen blickten wir auf ein sehr prunkvolles und beeindruckendes Gebäude.



Dies ist der Bahnhof, von Innen hohe Decken mit vielen kleinen Details verziert und viel Gold. Uns erinnerte er direkt an einen Kulisse aus einem Harry Potter Film. Für einen Bahnhof überaus beeindruckend.



Zurück am Stellplatz fuhren wir mit dem Potti weiter Richtung Brüssel. Hier hatten wir uns ebenfalls einen Stellplatz ausgeguckt, der zu einer Jugendherberge gehörte und wirklich mitten im Zentrum von Brüssel liegen sollte (https://www.campercontact.com/de/belgien/vlaams-brabant--brabant-flamand/bruxelles/14323/jeugdherberg-generation-europe). Am besten vorher reservieren. Wir hatten nur Glück,  dass wir spontan einen Platz bekommen haben.

 Der Weg dort hin war nervenaufreibend. Trotz zwei Navis kamen wir ins straucheln. Es gibt dort viele Einbahnstraßen, die es einem nicht besonders einfach machten. Zu allem Überfluss hatten wir auch noch das große Glück einer gesperrten Straße. Dort bildete sich ein Riesen Stau mit wild hupenden Autos. Ich hab fast die Nerven verloren, aber Lucien blieb cool und gelassen, zum Glück. Nach langem Suchen fanden wir endlich den Stellplatz für diese Nacht. Er war versteckt hinter einem großen Tor. Hätte das nicht einer bei Google geschrieben, hätten wir es wohl nie gefunden. Der Stellplatz bot Strom, Frischwasser an und man konnte dort Abwasser ablassen, sowie die Toilette entleeren. Die Jugendherberge bot aber auch die Möglichkeit an in dessen Einrichtung die Duschen zu benutzen. Hier gab es auch eine richtige Toilette. Dort eingecheckt, luden wir wieder unsere Räder ab und machten uns auf in die Stadt. Die Fahrt dort hin dauerte ca. 10 Minuten, da der Stellplatz inmitten der Stadt war. Zuerst fanden wir in der Stadt das Mannekin Pis. Ich muss ehrlich gestehen, den Hype darum verstehe ich nicht. So besonders fand ich’s nicht, und ich hätte ihn mir größer vorgestellt 😉



Aber gut das ist vielleicht Geschmacksache. Wir stellten unsere Räder ab und gingen weiter zu Fuß. Hunger hatten wir auch und somit stürmten wir in einen Waffelladen und bestellten zwei klassische Belgische Waffeln, die sind so lecker. Empfehlen können wir euch hier die Waffelfactory.



Teil 2

Gut gestärkt machten wir uns weiter auf durch die Einkaufsstraße bis zum Großen Platz.


Hier wie fast überall in Belgien zu sehen beeindruckende, prunkvolle Gebäude mit viel Gold verziert. So einen richtigen Plan wo wir hin wollten hatten wir nicht, so schauten wir uns die kleinen niedlichen Gassen und Geschäfte an. In der ganzen Stadt stehen Elektroscooter herum, die man mieten kann. Bezahlt wird hier pro Minute. Wir nahmen uns zwei und fuhren Richtung eines Parks, von dort aus kam man unter anderem zur amerikanischen Botschaft.



Die Einwohner in Brüssel sind sehr durchmischt, auch wenn mal selbst kein Belgier ist hat man nirgendwo das Gefühl ein „Ausländer“ zu sein. Wäre auch schlecht, immerhin ist Brüssel die zentrale Stadt Europas. Die Belgier sind alle sehr nett und freundlich, man wird überall freundlich empfangen und keiner ist genervt, wenn es mal mit der Sprache nicht so klappt. Mit Händen und Füßen klappt das alles ganz wunderbar.



Die Nacht in unserem Potti war unruhig, mitten in Brüssel ist eben immer etwas los. Es kam ein Krankenwagen, Polizeiauto etc. nach dem nächsten. Somit waren wir sehr früh wach und machten uns wieder auf den Weg in die Stadt. Es waren nur 4 Grad am Morgen, es war sehr kalt. Wir wollten zu einer Basilika an der wir am Tag davor mit unserem Potti vorbei gefahren sind.  



Ein sehr schönes, aber schlicht gehaltenes Gebäude. Die Decke, ich behaupte die höchste die ich je gesehen habe. Keine großen Verzierungen mit Gold, alles eher schlicht und wenn man es so sagen kann „Modern“ gestaltet.

 

 



Zurück am Wohnmobil angekommen packten wir zusammen und checkten aus, bis 12.00 Uhr mussten wir dort wieder weg sein.

 

 

Unser nächstes Ziel sollte Middelkerke sein. Was gibt es da viel zu erzählen, leider nicht viel. Der Stellplatz den wir hatten war ordentlich und gut erreichbar. Das Einchecken ging Problemlos über einen Bezahlautomaten. Hier konnte man sich dann seine Parzelle aussuchen. Man bekam Strom, Frisch Wasser und konnte sein Abwasser so wie die Chemie Toilette entleeren. Zudem hatte der Stellplatz den Vorteil einer Dusche und eines WC `s. Um diese zu benutzen musste man einen Code eingeben, den man zusammen mit dem Kassenbeleg bekam. Der Stellplatz war ruhig gelegen und es waren zur Zeit nicht viele Leute dort. 



In Strand nähe angekommen, fanden wir entlang der gesamten Promenade nur Hochhäuser bzw. Hotels vor. Eines neben dem anderen. Ich kam mir vor wie auf Mallorca nur noch viel schlimmer. Das schlimmste, aber war das kaum ein Mensch zu sehen war, die Stadt wirkte wie eine Geisterstadt. Was da wohl im Hochsommer los ist, mag ich gar nicht vorstellen, wenn dann wirklich diese ganzen Hotels belegt sind. Trotzdem ein schöner Tag an der Nordsee



Am nächsten Tag fuhren wir weiter in Richtung Brügge. Dort parkten wir unser Wohnmobil an einem Straßenrand und fuhren mit den Rädern in das Zentrum. An Parken inmitten Brügge ist nicht zu denken, lieber außerhalb. 



In Brügge angekommen erlebten wir eine sehr schöne kleine Altstadt durch die ein Kanal fließt. Es sieht ein wenig aus wie Venedig in klein. Am Straßenrand befinden sich überall kleine Cafés in die man sich hineinsetzten kann um die Aussicht zu genießen. Auch eine kleine Bootsfahrt kann man dort machen. Ein kleines niedliches Städtchen, was man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte. 



Übernachtet haben wir dort nicht unser Weg führte uns weiter zur Niederländischen Nordseeküste um genau zu sein nach Zouteland.

 

In Zouteland wählten wir einen richtigen Campingplatz, der alles bot. Der Campingplatz hatte einen eigenen kleinen Supermarkt, einen großen Spielplatz, ein Restaurant sowie eine „Imbissbude“, in der man Speisen bestellen konnte um sie mitzunehmen. Der Platz an sich ist riesig. Es stehen dort neben Wohnwagen und Wohnmobilennoch zahlreiche Bungalows, die zu vermieten sind. Der Platz für die Wohnmobile und Wohnwagen ist am Ende des Platzes, die Sanitäranlagen sind aber sehr gut erreichbar. Wie alle anderen Stellplätze gab es Strom, Frisch Wasser sowie Abwasser und Chemie Toiletten Entleerungs Möglichkeiten. Hier verweilten wir drei Nächte. Der Campingplatz liegt hinter einer Düne, somit sind es ca. 10 Minuten Fußweg bis zum Strand, nach einem kleinen Treppenaufstieg, der sich allerdings sehr lohnt, der Ausblick ist überragend und der Sonnenuntergang legendär.

 

Ein Grund nach Zoutelande zu reisen war die Möglichkeit hier Gleitschirmfliegen zu können. Glücklicherweise passte am ersten Tag der Wind und bot einen schön langen, aber Kalten Flug an der Holländischen Küste.



Den letzten Tag unseres Urlaubs, wollten wir in Den Haag verbringen. Nach langer Suche endlich einen Parkplatz entdeckt fuhren wir wieder mit dem Fahrrad, welches das beste Fortbewegungsmittel in Belgien und den Niederlanden ist, in die Stadt. Ich hatte mir diese Stadt anders vorgestellt, es gab dort keine kleinen Gassen und kleine Häuschen, eher Wolkenkratzer. Daher hielt sich meine Begeisterung in Grenzen. 

In Den Haag einen Campingplatz oder einen Stellplatz zu finden, war echt schwierig, so fuhren wir aus Den Haag raus in Richtung Utrecht. Nach einigen Straßensperrungen entdeckten wir einen Bauernhof. Am Straßenrand stand ein Schild, auf dem ganz klar stand, das man dort Campen konnte. Also nix wie hin. Angekommen auf dem Hof wurden wir von einem sehr freundlichem Hund und dem Bauer begrüßt. Da die Campingsaison bei denen noch nicht eröffnet war und dementsprechend die Sanitäranlagen noch nicht geöffnet waren, durften wir für eine Nacht umsonst dort stehen bleiben. Mitten auf dem Bauernhof. 

Am Nächsten Tag machten wir und auf den Heimweg gut zwei Stunden fahrt lagen vor uns und jetzt sind wir wieder daheim und ich schreibe diesen Reisebericht. In diesem Reisebereicht habe ich meine ganz persönlichen Eindrücke geschildert. Was mir gut gefallen hat und was nicht, jedoch muss jeder selbst seine Erfahrungen machen. Ich kann das Campen mit unserem Pottmobil nur empfehlen es hat mir Eindrücke beschert die ich sonst nie erfahren hätte und ich bin froh darüber das man mich überredet hat diese Reise anzutreten, trotz aller Zweifel. Wenn man mich Fragen würde, ob ich nochmal einen Urlaub machen würde, na klar am besten schon morgen.

 


Dänemark Lökken


Wintercamping in Kitzbühl bei -20°C trotzdem warm im Potti